E-Zigarette oder IQOS: Was ist schädlicher?

E-Zigarette oder IQOS: Was ist schädlicher?

Der Wechsel von herkömmlichen Tabakzigaretten hin zu Alternativen wie der E-Zigarette oder IQOS wirft für viele Menschen die Frage auf, welches Produkt die weniger schädliche Option darstellt. In diesem Artikel vergleichen wir die technischen Eigenschaften, gesundheitlichen Auswirkungen und die Eignung beider Produkte für Umsteiger von Tabakzigaretten.

Technische Eigenschaften von E-Zigaretten und IQOS

E-Zigaretten

E-Zigaretten sind batteriebetriebene Geräte, die eine Flüssigkeit, das sogenannte Liquid, verdampfen. Das Liquid besteht in der Regel aus Propylenglykol, pflanzlichem Glyzerin, Aromastoffen und Nikotin. Beim Erhitzen wird ein Aerosol erzeugt, das der Nutzer inhaliert.

Vorteile der Technik:

Flexible Auswahl an Geschmacksrichtungen und Nikotingehalten

Keine Verbrennung, sondern Verdampfung bei Temperaturen zwischen 100 und 250 Grad Celsius

Nachteile der Technik:

Benötigt, abhängig vom E-Zigaretten Modell, regelmäßige Wartung (z. B. Reinigung des Verdampfers)

Gefahr von minderwertigen Produkten auf dem Markt

IQOS

IQOS ist ein Tabakerhitzungssystem, das speziell entwickelte Tabaksticks (sogenannte HEETS) verwendet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zigaretten wird der Tabak nicht verbrannt, sondern auf etwa 350 Grad Celsius erhitzt. Dadurch entsteht ein Aerosol, das weniger Schadstoffe enthalten soll.

Vorteile der Technik:

Echtes Tabakaroma ohne offene Verbrennung

Keine Asche und weniger Geruchsbildung

Nachteile der Technik:

Höhere Kosten im Vergleich zu E-Zigaretten

Abhängigkeit von spezifischen Tabakprodukten

Gesundheitliche Aspekte: Was sagen Studien?

E-Zigaretten und ihre gesundheitlichen Auswirkungen

E-Zigaretten enthalten keine Verbrennungsprodukte wie Teer oder Kohlenmonoxid, die bei herkömmlichen Zigaretten entstehen. Dennoch sind sie nicht risikofrei. Eine Studie der Public Health England aus dem Jahr 2018 schätzt, dass E-Zigaretten etwa 95 % weniger schädlich sind als herkömmliche Zigaretten. Der Grund liegt in der Abwesenheit von zahlreichen toxischen Substanzen, die bei der Tabakverbrennung entstehen. Allerdings können einige Aromastoffe und das Erhitzen von Liquids potenziell reizende oder giftige Verbindungen freisetzen. Zusätzlich zeigte eine 2022 veröffentlichte Studie in der Zeitschrift "Nicotine & Tobacco Research", dass langzeitiger Gebrauch von E-Zigaretten das Risiko von Atemwegsreizungen erhöhen kann, jedoch weniger stark als herkömmliches Rauchen.

IQOS und seine gesundheitlichen Auswirkungen

IQOS wird von seinem Hersteller Philip Morris International als "risikoreduziertes Produkt" beworben. Studien zeigen, dass IQOS weniger Schadstoffe freisetzt als herkömmliche Tabakzigaretten. Laut einer 2020 in "Tobacco Control" veröffentlichten Studie enthalten IQOS-Aerosole bis zu 90 % weniger schädliche Chemikalien. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass IQOS dennoch Tabak enthält und nikotinabhängig macht. Eine Studie von "The Lancet" aus dem Jahr 2021 stellte fest, dass IQOS die Gefäßgesundheit weniger stark beeinträchtigt als Zigaretten, aber dennoch nicht frei von Risiken ist.

Vergleich der gesundheitlichen Risiken

Faktor E-Zigarette IQOS
Schadstoffreduktion Ca. 95 % weniger Schadstoffe Bis zu 90 % weniger Schadstoffe
Langzeitrisiken Teilweise unbekannt Teilweise unbekannt
Abhängigkeitspotenzial Abhängig von Nikotingehalt Hoch, da Tabakprodukt
Atemwegserkrankungen Geringeres Risiko als Zigaretten Geringeres Risiko als Zigaretten

Welche Option eignet sich besser für Umsteiger?

Pro E-Zigarette

E-Zigaretten sind aufgrund ihrer Flexibilität und der breiten Auswahl an Nikotinstärken für viele Raucher eine geeignete Alternative. Sie bieten die Möglichkeit, den Nikotingehalt schrittweise zu reduzieren und auf lange Sicht vielleicht sogar ganz darauf zu verzichten. Außerdem sind E-Zigaretten in der Regel kostengünstiger.

Pro IQOS

IQOS könnte für Raucher interessant sein, die das Gefühl und den Geschmack von Tabak beibehalten möchten. Durch das Erhitzen statt Verbrennen bleibt das Erlebnis einer herkömmlichen Tabakzigarette relativ nah, ohne jedoch die gleichen hohen Schadstoffmengen zu produzieren.

Einschätzung

Für Umsteiger, die möglichst schadstoffarm konsumieren möchten und offen für technische Alternativen sind, bietet die E-Zigarette eine bessere langfristige Perspektive. IQOS hingegen ist für diejenigen geeignet, die den Schritt weg von der klassischen Zigarette machen wollen, ohne auf Tabak verzichten zu müssen.

Quellenübersicht

Public Health England (2018): “Evidence review of e-cigarettes and heated tobacco products.”

Nicotine & Tobacco Research (2022): "Long-term effects of e-cigarette use on respiratory health."

Tobacco Control (2020): "Chemical analysis of IQOS aerosol."

The Lancet (2021): "Cardiovascular effects of heated tobacco products."

Fazit

Während sowohl E-Zigaretten als auch IQOS weniger schädlich sein sollen als herkömmliche Tabakzigaretten, unterscheiden sie sich in ihrer Funktionsweise, ihrem Geschmackserlebnis und den gesundheitlichen Risiken. Die Wahl hängt letztlich von den individuellen Bedürfnissen des Nutzers ab. Während IQOS dem klassischen Raucherlebnis näher kommt, bietet die E-Zigarette mehr Flexibilität und möglicherweise eine größere Schadstoffreduktion.

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